Vom Loslassen...
- Steffi Knöpfel
- 25. Feb.
- 3 Min. Lesezeit
Schon verrückt, oder? Wir Menschen jammern über so vieles – das Wetter, die fehlende Zeit, den Stress des Alltags. Doch ausgerechnet über die Dinge, die wir nicht ändern können, regen wir uns am meisten auf.
Das Wetter ist, wie es ist. Die Zeit vergeht – ob wir wollen oder nicht. Die entscheidende Frage ist: Wie bewerten wir das Ganze?
Ist Regen wirklich „schlechtes Wetter“? Oder ist es ein Segen für die Natur? Ein Moment, um innezuhalten, den Duft frischer Erde einzuatmen und vielleicht sogar einen Regenbogen zu sehen?
Und genauso verhält es sich mit der Zeit. Sekunden, Minuten, Stunden – sie verstreichen. Zeit gehört uns nicht, sie ist einfach da. Doch wir allein entscheiden, wie wir sie nutzen.
Das Gefühl von Zeitmangel löst in mir Stress aus. Mein Herz schlägt schneller, meine Gedanken rasen, und manchmal werde ich sogar gereizt. Dabei liegt die Wahrheit auf der Hand: Niemand außer mir entscheidet, wie ich meine Zeit verbringe.
Ich höre euch schon sagen: „Das stimmt nicht! Ich muss ins Meeting, mein Kind aus der Kita abholen, den Bericht fertigstellen …“ Ja, du musst – weil du dich bewusst oder unbewusst dazu entschieden hast.
Meine Oma hat mir das früh beigebracht. Wenn ich als Kind sagte: „Oma, du musst aber mit mir spielen!“, schaute sie mich mit einem liebevollen Lächeln an und sagte: „Steffi, ich muss gar nichts – ich muss nur sterben.“ Ehrlich gesagt, fand ich die Antwort als Kind ziemlich doof. Ich verstand das nicht. Später schon – und heute fühle ich es. Ich muss nichts. Ich habe immer eine Wahl. Immer. Aber das war ein langer Prozess.
Frauen, Führung und das Loslassen
Gerade wir Frauen in Führungspositionen spüren diesen Druck oft besonders stark. Wir wollen exzellente Führungskräfte sein, ein starkes Team leiten, unsere Visionen umsetzen – und gleichzeitig für Familie, Freunde und uns selbst da sein.
Doch wer sagt, dass wir alles gleichzeitig und perfekt erledigen müssen? Wer hat uns beigebracht, dass Leistung nur zählt, wenn sie mit Stress und Überforderung einhergeht?
Es ist an der Zeit, alte Glaubenssätze loszulassen. Führung bedeutet nicht, alles alleine stemmen zu müssen. Es bedeutet, kluge Entscheidungen zu treffen, Prioritäten zu setzen und Freiräume zu schaffen – für uns und für andere.

Mein Aha-Moment: Loslassen bringt Leichtigkeit
Erst gestern hatte ich so einen Moment. Ich wollte unbedingt meinen „Gedanken-Detox-Meditationskurs“ in der Fastenzeit anbieten. Doch als ich mich tiefer mit Instagram- und Facebook-Ads beschäftigte, merkte ich, wie mich das stresst – genau das Gegenteil von dem, was ich eigentlich vermitteln wollte.
Und dann kam mir beim Meditieren der Gedanke: Niemand zwingt mich, diesen Kurs jetzt zu starten. Es soll Spaß machen. Es soll leicht sein. Also habe ich losgelassen – den Druck, am 11. März zu starten, die Vorstellung, dass es jetzt sein muss.
Und plötzlich war da Freiheit. Ich habe den Tag entspannt verbracht, nach Feierabend bin mit meinem Dackel durch die Felder spaziert – und hätte nie gedacht, dass ich heute meinen ersten Blogpost schreiben würde. Der war nämlich erst für Mai geplant.
Das Leben ist eine Reise – genieße sie
Es geht nicht darum, mehr Zeit zu haben. Es geht darum, sie anders zu bewerten. Stress entsteht oft nicht durch äußere Umstände, sondern durch unsere innere Haltung.
Also: Wo kannst du heute loslassen? Welche Erwartungen kannst du hinter dir lassen, um mehr Leichtigkeit in dein Leben zu bringen?
Denn am Ende zählt nicht, wie viel wir geschafft haben – sondern wie wir uns dabei gefühlt haben. Ich habe dazu für Dich noch ein Zitat von Alexis Carrel (1873-1944)
Es kommt nicht darauf an, dem Leben mehr Jahre zu geben, sondern den Jahren mehr Leben.
Von Herzen für Dich,
Steffi
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